Erweiterung Gymnasium Oberstadt, Mainz, 2019-2023

Die Gestaltung folgt einem einfachen, aber klaren Konzept. Alles unter einem Dach: Die Klassenzimmer ermöglichen Flexibilität und stehen gleichrangig in direktem Bezug zur Pausenhalle. Eine klare und zentrale Erschließung führt durch das Gebäude und wird durch die Elemente Luftraum, Oberlicht und eingestellter Funktionskörper (Aufzug, Sanitär- und Lagerflächen) nicht nur funktional, sondern auch athmosphärisch zoniert. Sie verknüpft primäre und sekundäre Nutzungen und schafft so einen weiteren Aufenthaltsort für ein soziales Miteinander.

Die vertikale Erschließung platziert sich als wichtiges Element in Form einer Treppenfigur in den Luftraum hinein und bespielt diesen. Eine breite einläufige Treppe führt in das 1. Obergeschoss, wendet sich und erschließt in einem zweiten Schritt das 2. Obergeschoss. Die Treppenfigur soll sich in Material und Gestaltung den Flurwänden anpassen und so ein mehrgeschossiges „Foyer“ bzw. die Pausenhalle markieren. Sie findet ihren Abschluss in einer großzügigen Oberlicht-Struktur, welche die Innenbereiche des Gebäudes mit Tageslicht versorgt und eine einladende Stimmung erzeugen soll.

Der Haupteingang im Erdgeschoss erschließt das Gebäude aus Richtung des neu geschaffenen Pausenhofs und nimmt in direktem Kontakt zum Foyer neben der Oberstufenbibliothek und dem Aufenthaltsraum auch den großzügigen Mehrzweckraum auf. Hier bietet sich die Möglichkeit über eine verschiebbare Trennwand Mehrzweckraum und Pausenhalle zu einem abendlichen Veranstaltungsbereich zu verbinden.

Klassenzimmer, welche gleichzeitig auch für den Musikunterricht vorgesehen sind, gliedern sich ebenfalls im Erdgeschoss an das Foyer an und werden akustisch optimiert.

Diese einfache Zonierung des Gebäudes lässt sich auch von außen ablesen. Großzügige und gleichmäßig gesetzte Öffnungen lassen in den Obergeschossen zu allen Seiten hin Unterrichtsräume erkennen. Auf den dem Pausenhof zugewandten Seiten öffnen sich die Gemeinschaftsflächen sowie der Mehrzweckraum durch bodentiefe Verglasungen gezielt dem Außenraum und geben schöne Ausblick auf den Bildungscampus und dessen unterschiedlich bespielte Landschaftsräume frei. Das Gebäude interagiert so zu allen Seiten mit seiner facettenreichen Umgebung und stellt direkte Bezüge zu dieser her.

Wettbewerb
09/2018 – 1. Preis

Fertigstellung
2019-2023

Bauherr
Landeshauptstadt Mainz, Gebäudewirtschaft

Standort
Hechtsheimer Straße 29, 55131 Mainz

Baukosten
ca. 13,5 Mio. €

Leistungsphasen
1-9

Landschaftsarchitektur
Helmut Hornstein, Überlingen

Tragwerksplaner
Krebs + Kiefer Ingenieure GmbH, Mainz

HLS-Planung
Ingenieurconsult Cornelius Schwarz Zettel GmbH, Berlin

Elektroplanung
AH Ingenieurgesellschaft mbH für Elektrotechnik, Klein-Winternheim

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