„In Weimar wächst das Haus der Weimarer Republik. Am Erweiterungsbau ist Montagnachmittag Richtfest gefeiert worden. Bis zum Frühjahr 2022 soll ein Ort für Forschung, Bildung und Sonderausstellungen entstehen.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat es sich nicht nehmen lassen. Persönlich ist sie zum Richtfest erschienen und hat sich vom Baufortschritt überzeugt. Das sei eine Herzensangelegenheit, sagte Lambrecht. „Hier wird Demokratie gelebt. Derartige Orte für die politische Bildung und Diskussion sind unendlich wichtig“, so Lambrecht. 

Authentischer hätte man den Standort nicht wählen können, meint auch Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos), der auf das Deutsche Nationaltheater gegenüber verweist. „Dort wo 1919 die Reichsverfassung formuliert und der Grundstein für die Demokratie gelegt wurde.“
Im Erweiterungsbau des Museums werden Seminarräume und Büros untergebracht. Außerdem gibt es Platz für Sonderausstellungen. Eine Erste ist schon geplant, wie Michael Dreyer, der Vorsitzende des Vereins Weimarer Republik, mitteilte. Dreyer kündigte für 2022 eine Schau zu den Reichspräsidenten Ebert und Hindenburg an.

Bis es so weit ist, haben die Bauleute jedoch noch einiges zu tun. Der Rohbau steht, ein historisches Fragment aus dem 17. Jahrhundert wurde gesichert. Nach Plänen des Architekturbüros Muffler spannt sich der Neubau über die historischen Wände hinweg. So trifft alt auf modern. Das bestehende Museum wird mit dem dreigeschossigen Neubau verbunden. Im März 2022 sollen die Fenster eingebaut, die Fassaden fertig und die Installationen abgeschlossen sein. Trotz Corona und einiger Materialengpässe liegt die Baustelle im Zeitplan, stellte Oberbürgermeister Peter Kleine fest. Investiert werden 5,3 Millionen Euro.“

(Pressebericht, 05.07.2021 – MDR Thüringen)