05.2023 – Veröffentlichung Bauwelt 9.2023 „Termin im Rathaus“ – Neubau Rathaus Oy-Mittelberg

Die Bauwelt 9.2023 vom 28. April 2023 erscheint unter dem Titel „Termin im Rathaus“. Mit dabei ist auch ein Beitrag über das durch uns 2022 fertiggestellte Rathaus in Oy-Mittelberg.

„Das neue Rathaus in Oy-Mittelberg dokumentiert, wie Baukultur im ländlichen Raum geht: mit einem klugen Bürgermeister, einem gut vorbereiteten Wettbewerb, einem eindeutigen Bürgervotum und erfahrenen Architekten.“

„Architektur für den zweiten Blick?“

„Der Wettbewerbsentwurf wurde mit zwei we­sentlichen Änderungen ausgeführt. Das Sattel­dach hat nunmehr einen ortsüblichen Überstand, und die Holzverschalung wurde nicht horizontal, sondern vertikal angeordnet, jedoch horizontal durch Streifen gegliedert. Den Architekten ging es um Zurückhaltung, ohne die Gegenwart zu leugnen: „Die Gestaltung des Neubaus soll inner­halb der Dorfmitte weder einen modernen Kon­trast bilden noch vorgeben, das Gebäude sei schon Generationen an Ort und Stelle verwurzelt.“ Tano Muffler, für den das Rathaus der Einstieg ins elterliche Büro war, spricht sogar von einem „Haus für den zweiten Blick“.

Diese Bescheiden­heit ist sympathisch, muss aber nicht geteilt werden. Vor allem auf seiner Eingangsseite zeigt das Haus seinen zeitgenössischen Charakter als ein einladendes, zum St.­Anna­-Platz hin geöff­netes öffentliches Gebäude: Der zurückgesetzte Haupteingang bietet Wetterschutz und sorgt durch seine Verglasung über Eck für eine trans­parente Beziehung zwischen Außen­ und Innen­raum.

Auch die Raumorganisation hat schon die Jury überzeugt, weil die Funktionen sinnvoll ge­schichtet sind. Das Erdgeschoss nimmt neben einem Foyer alle bürgernahen Dienste auf. Die line­are Haupttreppe erschließt zunächst das Ober­geschoss mit weiteren Verwaltungsräumen. Im Dachgeschoss eröffnet der Sitzungssaal einen weiten Blick über die Gemeinde auf das Alpen­panorama. Dabei sind die Verkehrsflächen auf allen Ebenen großzügig dimensioniert. Das Un­tergeschoss mit Nebenräumen und Tiefgarage konnte zur Hälfte in den Hang eingebettet wer­den.“

(Auszug Artikel, Autor: Wolfgang Jean Stock)